ORTung 07

Die HfG-Absolventen Wiebke Grösch und Frank Metzger sind an der Ausstellung ORTung 07 beteiligt, mit der traditionell das Kunstsymposion der Salzburger Landesregierung abschließt.
ORTung 07
31. 01. – 01. 03. 2008
Öffnungszeiten: Di - Fr 14 - 18 Uhr, Sa 10 - 13 Uhr
Adel Abidin (Helsinki)
Marjolijn Dijkman (Rotterdam)
Wiebke Grösch / Frank Metzger (Frankfurt)
Heidrun Holzfeind (New York)
Kristina Inciuraite (Vilnius)
Manuela Mitterhuber / Harald Pridgar (Frankfurt)
Marusa Sagadin / Michael Hieslmair (Wien)
Galerie 5020
Sigmund-Haffner-Gasse 12/1
A-5020 Salzburg
»Es ist ein programmatischer Titel, unter dem das Kunstsymposion der Salzburger Landesregierung seit über einem Jahrzehnt firmiert und Jahr für Jahr mit einer Ausstellung hier in der galerie5020 abschließt: Denn Ort bezeichnet anders als Raum, der offen und unbestimmt ist, Konkretes und Bedeutungsvolles. Als "topos" bezeichnet der Terminus auch Begrenztes und Geschlossenes. Raum dagegen erschließt sich immer erst durch die Orte in Relationen zu den Dingen und Handlungen. Kunst "stiftet" Orte (Heidegger) und ist immer an einen solchen gebunden, ob nun temporär oder dauerhaft, in Aktionen oder in Ausstellungen.
Doch in den künstlerischen Arbeiten selber ist der Ort nicht einfach objektiv ein für alle mal gegeben und lesbar, egal ob sich Kunst thematisch mit einem gesellschaftlichen Ort (im Sinne eines Narrativs) oder einem buchstäblichen Ort (im Sinne der Ortsspezifik) verschränkt. Vor allem aber vermag dieser Bezug auf einen jeweiligen Ort nur einen ersten Zugang eröffnen, nicht aber eine den Werken angemessene Interpretation geben.
Wenn auch die Arbeiten der ORTung mal mehr und mal weniger an den Symposionsort gebunden sind, von diesem Ort ausgehend, auf diesen reagierend oder verweisend, von ihm bestimmt und spezifisch in Bezug auf ihn konzipiert worden sind, so zeigen sie sich in der Ausstellungspräsentation doch in erster Linie als zeitgenössische Kunst, die ihrerseits spezifisch im Kunstraum agiert, diesen als Ort der Kunst auflädt und umgekehrt an diesem Ort als relevante Kunst rezipiert werden will.
Die ausgestellten Arbeiten dokumentieren auch in diesem Jahr nicht ein ihnen Vorgängiges, ein Ortsgebundenes, das nicht weitergetragen werden könnte. Sie folgen in mehrfacher Hinsicht Übersetzungsprozessen: einerseits von wahrgenommenen Situationen in die je eigene künstlerische Sprache, andererseits von Handlungen, zu die der Ort provozierte oder inspirierte, die sich wiederum in spezifischen Aufführungs- un Aufzeichnungsmodalitäten visuell und akustisch materialisieren.
So ist auch Strobl am Wolfgangsee nie mehr als eine Spur, die sich mitunter verlieren kann, die, auch wenn ein örtliches Gebäude, Personen aus dem Ort oder ein historisches Vorkommnis eine Hauptrolle spielen, weitergetragen wird als künstlerischer Text, der Mitgebrachtes und Vorgefundenes zu neuen Kontexten fügt, die als Kunstwerke auf anderes verweisend mehr zeigen als lediglich ihre Entstehungs-zusammenhänge.«
(Text: Hildegard Fraueneder)