Parastou Forouhar im Deutschen Dom

vor 20 Jahren
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Zum Internationalen Frauentag wird die Ausstellung »Parastou Forouhar im Deutschen Dom« am Dienstag, 8. März 2005 in Berlin eröffnet.


Parastou Forouhar wurde 1962 in Teheran, Iran, geboren. Nach dem Kunststudium an der Universität Teheran entzog sie sich Zensur und Konformitätsdruck und setzte ab 1991 ihr Studium an der HfG Offenbach fort.

Im Jahre 1998 wurden ihre Eltern – beide prominente Oppositionspolitiker – in Teheran ermordet. Die Drahtzieher des Mordes wurden bis heute nicht vor Gericht gestellt. Zur Aufklärung des Mordes unternahm sie mehrere, gefahrvolle Reisen in den Iran. Sie kämpft für die Demokratisierung des Iran und insbesondere für die Gleichberechtigung der Frau.

Parastou Forouhar setzt als Konzept-Künstlerin alle Medien von der Zeichnung über die Fotografie bis zu computeranimierten Bildsequenzen ein, um ihr Hauptthema zu veranschaulichen: das Spannungsverhältnis in einer Gesellschaft, insbesondere in der islamischen, zwischen dem Bedürfnis des Individuums nach Selbstbestimmung und seinem Zwang zur Anpassung, zwischen Religion und Staat, Tradition, Moderne und Aufklärung.

Im Deutschen Dom projiziert sie piktogrammartig gezeichnete Menschenfiguren auf eine Mattglasfläche in einen am Boden stehenden Holzkasten, so als schaute man in einen Brunnen hinein und sähe die Figuren, mehrfach symmetrisch gespiegelt, wie Ornamente eines persischen Teppichs.
Und wie Ornamente reihen sich die Gestalten, schablonenhaft als Umriß und gesichtslos gezeichnet, aneinander.

Die Ausstellung ist vom 8. März bis zum 29. April 2005 im Deutschen Dom, Am Gendarmenmarkt 1, 10117 Berlin-Mitte zu sehen

Öffnungszeiten:
Dienstag: 10-22 Uhr
Mittwoch bis Sonntag und an den Feiertagen: 10-18 Uhr

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