Spoon Archaeology
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Peter Eckart, Professor für Integrierendes Design an der HfG, hat gemeinsam mit HfG-Alumnus Kai Linke das konsumkritische Projekt »Spoon Archaeology« als deutschen Beitrag für die diesjährige London Design Biennale entwickelt und gestaltet. Ausgewählt wurde das Projekt vom Auswärtigen Amt.
Unter der künstlerischen Leitung der britischen Künstlerin und Bühnenbildnerin Es Devlin reagiert die dritte Biennale auf die dramatischen Auswirkungen der Pandemie, indem sie hinterfragt: Können wir eine bessere Welt gestalten? Der Deutsche Pavillon wird kuratiert von Thomas A. Geisler, dem Direktor des Kunstgewerbemuseums und Initiator des neu gegründeten Design Campus auf dem Schloß Pillnitz. Die Biennale findet vom 1. bis 27. Juni 2021 im Somerset House in London statt und wird von einem umfangreichen Online-Programm begleitet, das sich den Themen des nachhaltigen Lebens aus globaler Perspektive widmet.
Grundlage der Installation »Spoon Archaeology« ist die umfangreiche Sammlung von Einwegbesteck aus Kunststoff und anderen Materialien, die die Designer über Jahre hinweg gesammelt und untersucht haben. Plastikbesteck ist ein globales Phänomen und auch ein globales Problem. Als Wegwerfprodukte wurde es massenhaft produziert, es ist billig, leicht zu transportieren und kann so einfach benutzt wie entsorgt werden. Letztlich ist es ein Symbol für unsere globalisierte Logistik und Wegwerfkultur.
Peter Eckart und Kai Linke inszenieren das Einwegbesteck als archäologische Überbleibsel und Zeitzeugen einer gerade zu Ende gegangenen Ära und fordern damit zum dringend nötigen Gesinnungswandel auf. Filme und Infografiken reflektieren die Erforschung von Alternativen zum Plastikgeschirr. Darin wird aufgezeigt, dass es nicht nur um die Erfindung von neuen oder anderen Materialien oder Technologien gehen kann, sondern vielmehr eine grundsätzliche Veränderung des Systems nötig ist inklusive einer neuen Wertschätzung des Essens und einer neuen Esskultur.
Darüber hinaus werden Produktionskreisläufe und Stoffströme sowie kulturanthropologische Aspekte von Essgewohnheiten untersucht. Die Idee für den deutschen Biennale-Beitrag stammt aus dem Verbot von Plastikbesteck in der Europäischen Union, das am 3. Juli 2021 in Kraft treten wird. Einwegbestecke, die in den vergangenen Jahrzehnten produziert wurden, werden damit zu Artefakten unserer jüngsten Vergangenheit.
Kurator
Thomas A. Geisler
Partner
Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunstgewerbemuseum, German Embassy London, Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland
Unterstützt durch
Auswärtiges Amt, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Hochschule für Gestaltung Offenbach, Rat für Formgebung, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Freunde der hfg ev, WMF Deutschland
HfG-Beteiligung
Konzept und Gestaltung
Prof. Peter Eckart, Kai Linke (www.kailinke.com)
Foto Plakat
Helena Reinsch (HfG-Alumna)
Filme »Fingers and Food«
Robin Schmidt, Julie Gaston
Film »Beyond Spoon«
Ken Rodenwaldt
Mitorganisation
Daniel Rese, Julian Schwarze
Studierende
Luise Hornbach, Marlene Bruch (Ausstellung und Social Media)
Mi Düver (Ausstellung)
Lukas Loscher, Dylan McGuire (Konzeption und Grafik »Spoon Complexity Map«)
Jiun Kim (Druckgrafiken, Radierungen)