Vom Depot zum Off-Ort


HfG-Studierende und das TAT-Team realisieren im Bockenheimer Depot ein neues künstlerisches Konzept.
In Zusammenarbeit mit dem Architektenteam Nikolaus Hirsch und Michel Müller haben HfG-Professor Heiner Blum und Intendant William Forsythe das Innere des Depot zu einem multifunktionalen Kulturraum umgestaltet, der neben abendfüllenden Vorstellungen kontinuierlich situative Ereignisse und Begegnungen ermöglicht.
Durch die Veränderung der Produktionsweisen und die Neuorganisation des TAT wird das gesamte Depot zu einem offenen und lebendigen Raum, der von Mittwoch bis Sonntag jeweils von 14 bis 24 Uhr geöffnet hat. Die Besucher sind eingeladen, einen öffentlichen und kommunikativen Ort zu entdecken.
Die Inszenierung des Raumes selbst behauptet sich als eigenständiges Projekt, das die Hochschule für Gestaltung Offenbach zusammen mit dem neuen TAT-Team realisiert. Entstehen soll ein Ort, so facettenreich und widersprüchlich wie die Gegenwart: aktiv und kontemplativ, dynamisch und gemütlich, flexibel und vertraut, international und lokal, originell und trivial, beschleunigt und verlangsamt.
Ein Ort, in dem die Grenze zwischen Kunst und Alltag bewusst durchlässig gestaltet ist, der Künstler ebenso beheimatet wie jeden neugierigen Besucher. Es wird z.B. einen von einem Künstlerduo bewirtschafteten Kiosk geben und ein ebenfalls von HfG-Studierenden betreutes Restaurant.
Dieser neue Anlaufpunkt in Frankfurt bietet Performance, Film, Musik, Bühnenproduktionen, Bibliothek , Audio- und Videoprogramme, Diskussionen und eine Vielzahl inszenierter oder unerwarteter Ereignisse.
Ab Januar 2003 finden Sie das tägliche Programm unter www.dastat.de und der Infoline 069/21237 562.
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text feste dauerinstallationen, die immer im depot zu finden sind:
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TITI
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von
kerstin loose und valerie sietzy
mittwochs-sonntags
14h-24h
im tat/bockenheimer depot
Zusammensetzung:
Wasser, Öl, Zucker, Alkohol, Kamille, Ascorbinsäure, Bindemittel. Trennmittel, Stärke, Salz, Zellstoff, Vinyl, Geschmacksverstärker, Farbstoffe, Eisen, Vitamin B, Eiweiß, natürliche und naturidentische Aromastoffe.
Außerdem: Kaufen, Abbeißen, Tun und Lassen
Durchgehend geöffnet im TAT ab 18.1.03,
betrieben von Kerstin Loose und Valerie Sietzy.
RESTAURANT
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von
dagmar korintenberg, franziska smolka, rebecca stephany
mittwochs-samstags
17h-22h
im tat/bockenheimer depot
Das Restaurant ist mit einem einzigen langen Tisch möbliert, an dem etwa 15 bis 20 Personen Platz finden.
Doch handelt es sich um keine Gaststätte im herkömmlichen Sinne, da das TAT weder Küche noch einen Koch hat. Nur ein Kellner ist anwesend und nimmt die Bestellungen auf, die der Gast aus der umfangreichen Speisekarte ausgewählt hat. Diese ist aus dem Angebot einiger Liefer-Service aus der Umgebung zusammengestellt, und so ergibt sich ein Auswahl an Speisen der unterschiedlichsten Nationalitäten. Beispielsweise kann ein Apfelstrudel als Dessert ein Menue aus libanesischem Hommus als Vorspeise und einem chinesischen Hauptgericht abrunden.
Immer von Mittwochs bis Samstags von 17h bis 22h im TAT, betrieben von Dagmar Korintenberg, Franziska Smolka und Rebecca Stephany.
SENDER
kuratiert von
marc nothelfer
mittwochs-sonntags
14h-24h
im tat/bockenheimer depot
Der Sender besteht aus acht, über den gesamten Raum verteilten Audiokanälen die von CD-Playern bespielt werden und sich mittels Kopfhörer für den Besucher erschließen lassen.
Auf visuelle Hinweise auf diese Orte wird hierbei verzichtet. Der Besucher beziehungsweise Zuhörer geht nun also auf eine Art Entdeckungsreise durch den Raum die Orte zu finden an denen er unseren Sender empfängt, wobei ihm lediglich ein kleiner Programmhinweis als Orientierung dient.
Der Zuhörer findet sich in einem Spiel aus Geschichten und abstrakten Formen, ist aufgefordert zu verweilen und weiter zu suchen, einfach zuzuhören, zu agieren und auf eigenen Wegen zu schlendern. Hierbei eröffnet sich ein immatrieller, auditiver Raum im TAT, der sich mal völlig losgelöst mal ganz konkret zu der tatsächlichen Situation vor Ort verhält und somit ein interdependes Verhältnis von Raum und Besucher aufzubauen vermag ohne den Platz für eigene Stimmungen und Träumereien zu verbauen.
Ab dem 18.01. wird zuerst eine Arbeit von Anna Cruse im Rahmen des Senders präsentiert, zu entdecken immer mittwochs bis sonntags von 14h bis 24h im TAT.
DIE BÜCHERWAND
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von
regine eckel und célestine hennermann
mittwochs-sonntags
14h-24h
im tat/bockenheimer depot
Die Bücherwand im TAT beinhaltet eine Sammlung unterschiedlicher Publikationen zu den relevanten Fragestellungen und Themen unserer Zeit:
Urbanität, Spiele, Kunst, Pop, Shopping, Film, Flugzeugkatastrophen, Terror, Sex, Wrestling.
Ein fragmentarischer Querschnitt durch die Höhen und Tiefen unserer Gegenwartskultur.
Gebrauchsanweisung:
Lassen Sie sich leiten und greifen Sie zu. Lesen Sie, schmökern Sie, blättern Sie oder betrachten Sie einfach nur die Buchrücken. Nehmen Sie sich die Zeit, das eine oder andere Kapitel zu lesen oder die Bilder in den Büchern anzuschauen. Machen Sie es sich dazu bequem im Raum. Bitte stellen Sie das Buch nach Gebrauch wieder zurück in das Regal. Haben Sie eine Ergänzung für die Bücherwand? Sie sind herzlich eingeladen, uns ein Buch, von dem Sie denken, dass es hier im TAT stehen müsste, vorbeizubringen. Gerne mit Widmung.
Zusammengestellt und betreut wird die Bücherwand von Regine Eckel und Célestine Hennermann, zugänglich immer mittwochs bis sonntags von 14h bis 24h im TAT.
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momentanes projekt:
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SCHNEEBERG
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ab mittwoch, 29.januar 2003
immer wenn schnee liegt
von zylvia auerbach, gisela kramm, petra kübert, gabi schirrmacher
vor dem tat/bockenheimer depot
Tag X ist immer, wenn es schneit. Ab Mittwoch, dem 29.Januar 03 bis Mitte Februar soll vor dem Bockenheimer Depot ein großer Schneeberg entstehen. Alle sind aufgerufen, Schnee zu sammeln und diesen gemeinsam zu einem großen Berg aufzuschütten.
An zahlreichen Orten wie Supermärkten und Briefkästen sowie im TAT liegen bedruckte Tüten aus, die zum Sammeln aufrufen. Zusätzlich sind auch Pritschenwagen organisiert, um Schnee von großen Flächen wie Parkdecks, Wiesen und Dächern zusammenzutragen. Alle, die Lust haben, sich zu den sportlichen Frühaufstehaktionen zu treffen, verabreden sich an den Plätzen per Telefonkette. Außerdem finden spontane Ausflüge in verschneite Orte der näheren Umgebung statt, um Schnee zu sammeln.
Wir freuen uns auf alle, die Schnee aus ihrer Umgebung spendieren. Rufen Sie uns an - wir und alle Helfer stehen mit den LKWs bereit - falls es mehr als eine Tüte voll wird.
Schneetelefone: 069-94.59.97.12 (Petra Kübert) oder 069-75.22.27 (Zylvia Auerbach)
Schneemail: auerbach@stud-frankfurt.de