„Von der Imitation zur Innovation“

So lautet ein Essay von Prof. Bernhard E. Bürdek, der soeben im designreport (Nr. 5/2004) erschienenen ist. Der Dekan des Fachbereichs Produktgestaltung war im Oktober 2003 einziger deutscher Referent auf der 6th Asian Conference in Tsukuba/Japan. Von dort aus stellt er Reflektionen über das asiatische Design an.
Der Beitrag analysiert, wie sich Design immer mehr zu einem "Global Tool" entwickelt, und welche besondere Rolle dabei Japan einnimmt. Seinem Tokioer Lieblingsstadteil Akihabara - The Electric City - widmet der Autor besondere Aufmerksamkeit, werden doch dort permanent die allerneuesten elektronischen "gadgets" für den japanischen Markt getestet und auch zum Kauf angeboten. Dass sich die Innovationskraft überhaupt immer mehr nach Asien verlagert, zeigt auch die Tatsache, daß allein China in diesem Jahrzehnt ca. 200.000 Designer einstellen wird, wie auf der Konferenz in Tsukuba berichtet wurde.
Und dass Design gar als Wissenschaft betrieben werden kann, ist ein weiterer Aspekt dieses hochvergnüglichen und dabei doch äußerst lehrreichen Beitrags. Dies insbesondere unter dem Aspekt, daß Reformbewegungen, die beispielsweise in Gemäuern des 19. Jahrhunderts verhaftet bleiben, wahrlich keine Perspektiven für Studierende des 21. Jahrhunderts darstellen können. Ein Blick nach Asien lohnt sich also allemal - selber dort aktiv zu sein, übrigens noch viel mehr.