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xqm macht von ungenutzten architektonischen und städtebaulichen Situationen Gebrauch und erzeugt mit wandbildenden Elementen, in Zwischenräume gespannten Planen, Räume, die für kurze Zeit oder auch mehrere Wochen kostenlos genutzt werden können.
xqm präsentiert nun vom 24. und 26. Juni 2011 neue Nutzer und Projekte. Weitere Projekt-Präsentationen folgen bis Oktober jeweils an den Wochenenden zum Monatsende.
Seit Juni 2011 befindet sich das Büro und die Manufaktur von xqm im 5. Stock der Frankfurter Zeilgalerie.
xqm ist ein Projekt des Projektlabels Universal in Kooperation mit dem Ausstellungsraum Römer9 und dem Architektursommer Rhein-Main 2011. Auf Basis ihres Projektlabels Universal vermitteln Heiner Blum, Professor für Experimentelle Raumkonzepte an der HfG Offenbach, und Jakob Sturm, die Initiatoren des Projekts, in Kooperation mit einer Projektgruppe der HfG Offenbach diese Räume im Stil eines Immobilienbüros.
xqm / Team
Céline Scherer / David Bausch / Jennifer Gelardo / Gilda Weller / Heiner Blum / Jakob Sturm, Janine Maschinsky / Johanne Schröder / Manuel Roßner / Ruben Fischer / Sascha Dietzel / Thekra Jaziri / Yacin Boudalfa // Dokumentation: Heiner Blum, Jessica Schäfer, Lena Ditlmann
xqm / Konzeption und künstlerische Leitung
Heiner Blum / Jakob Sturm
xqm / Partner
Kooperationspartner / Hochschule für Gestaltung Offenbach /
Deutscher Werkbund Hessen / Universal (universalnetz.de) / Römer9
Medienpartner / Journal Frankfurt
xqm ist Teil des Frankfurter Architektursommers 2011.
Mit freundlicher Unterstützung von Förderverein Römer9 e.V. / AB-Technologie, Berthold Druck Offenbach / FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH / Günter Ganzevoort / Kulturamt Frankfurt am Main / satis&fy AG Deutschland / VGF Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH / Zeilgalerie
20.06.2011
Interessenten für die Nutzung der xqm-Räume melden sich unter kontakt@x-qm-de.

Zeilgalerie 5.Etage
Immobilienbüro und Manufaktur
xqm
Interessierte Bürger und potentielle Nutzer können sich am können sich im xqm-Immobilienbüro in der Zeilgalerie informieren und beraten lassen.
Fr. 24.6. u. Sa. 25.6., 14 - 20 Uhr

Taunusanlage/Chillida-Skulptur
Vintage Soundsystem pres. Manges tanzen Zeybekiko
Projektbeschreibung
Ein Zeitsprung: Die Nargile (Wasserpfeife) raucht, ein flinker Kellner bringt immer wieder heißen Tee oder Kaffee, auf einer niedrigen Bühne sitzen in einer Reihe ernst aussehende Männer in dunklen Anzügen. Ihre Instrumente fest gegen den Körper gepresst, singen sie traurig klingende Lieder. Ein Zuhörer steht auf und beginnt langsam zu tanzen. Wir befinden uns in einer schummrigen Hafenkaschemme in Piräus. Rembetiko war in den dreißiger Jahren die städtische Volksmusik. Heute ist alles anders: Haschisch ist verboten und der Rembetiko war es auch (unter den verschiedenen Diktaturen). Doch er ist nicht vergessen, sondern unsterblich gemacht worden in Plattenaufnahmen, durch die Namen seiner großen Interpreten und einem berühmten Film.
In Piräus siedelten in den zwanziger Jahren zehntausende von Griechen, die als Opfer des Griechisch-Türkischen Krieges die Türkei verlassen mussten. Hier entwickelten sie u.a. aus der Caféhausmusik Smyrnas (heute Izmir) einen neuen, rauen Stil. In Kaschemmen und Teehäusern wurde dieser von kleineren Ensembles und größeren Orchestern vor einem Publikum aufgeführt, das sich seine Inspiration für extravagante Tänze aus einer mit Haschisch gefüllten Wasserpfeife holte. Rembetiko, eine Verschmelzung von Orient und Okzident, lässt sich noch am ehesten mit Tango oder Fado vergleichen, denn er entstand ebenso wie diese in einer spezifischen Subkultur. Die alten Lieder handeln vom Alltag des Manges (dem Protagonisten des Rembetiko), dem Haschisch-Genuss, dem Spiel, Tod und dem unausweichlichen Knastaufenthalt. Später kamen noch Lieder über den Widerstand gegen die Nazi-Barbaren und vom Schwarzmarkt hinzu. Manches Rembetiko-Lied erinnert in seiner Struktur an Blues. Ein anderes baut auf alter byzantinischer Musik auf. Der ekstatische Tsifteteli (Bauchtanz-Rhythmus) wird ebenso gespielt wie schwermütige Balladen.
Das Vintage Soundsystem sagt der Zorbaisierung und Souvlakisierung der griechischen Musik den Kampf an – also dem ewig gleichen Gedudel wie wir es beim "Griechen" um die Ecke ertragen müssen.
In der Chillida-Skulptur und auf der grünen Wiese davor erwarten Euch Livemusik, Rembetiko aus der Konserve, sowie Hintergrundinformationen zur Musik und dem Leben der Manges. Gastronomie gibt es von uns nicht, darum bringt Euch eine Decke, etwas zu Trinken und ein Picknick mit.
Fr. 24.6., von 17 Uhr - open end

Im Park vor der Liebigstrasse 27b
Grünbaums Verzweiflung
Klanginstallation von Jürgen Czwienk
Projektbeschreibung
In der jüdischen Pension Nussbaum, Liebigstrasse 27 b, wohnte das Wiesbadener Ehepaar Grünbaum in einem Zimmer im ersten Stock, völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Die Grünbaums lebten in der Liebigstraße vom April 1941 bis zum August 1942. Am 18. August wurden Meier und Elise Grünbaum nach Theresienstadt deportiert und dort zum ersten mal in ihrem Eheleben voneinander getrennt. Meier Grünbaum starb dort am 3. September an Entkräftung. Seine Frau Elise Grünbaum beendet ihr Leben nur wenige Tage später durch eine Giftkapsel.
Von den Nationalsozialisten verfolgt, ihrer menschlichen Würde beraubt und zutiefst gedemütigt, verfiel der achtzigjährige Meier Grünbaum in tiefe Depressionen. Seine einzige Freude war der Blick aus dem Fenster auf einen kleinen Park. Meier Grünbaum notierte seine Gedanken auf Papierfetzen, die seine Frau in einem geheimen Versteck aufbewahrt. Seine Schrift wurde dabei zunehmend größer und immer unleserlicher. Ein halbes Jahrhundert später tauchen seine schriftlichen Fragmente unverhofft wieder auf. Im August 1986 stossen Handwerker bei Renovierungsarbeiten an einem Fenster auf die Briefe der Grünbaums.
Grünbaums Verzweiflung, die damals nicht gehört werden konnte, ertönt hier zum Gedenken an ein menschliches Leid, das nicht in Vergessenheit geraten soll. Vielleicht schenken Sie dieser Klage etwas Zeit und Aufmerksamkeit, auch wenn es Überwindung kosten sollte. Jürgen Czwienk widmet den Grünbaums eine Klanginstallation, die für einen Monat im Park vor dem ehemaligen Wohnstätte des Ehepaars zu hören sein wird.
Fr. 24.6. - Do. 28.7. täglich 9 - 20 Uhr, jede halbe Stunde
Beginn Fr. 24.6. 12 Uhr

B-Ebene Eschenheimer Tor
Boutique im Untergrund
Produzentensozietät
Projektbeschreibung
Ventilierung und Irrlichterei der Produzentensozietät:
Zittriges Licht, einige Graffitis, Werbeplakate, Hall, schnelle Schritte, surrendes Geräusch von Rolltreppen, einige leer stehende Läden, Hinweisschilder. Eine Unterführung, mitten in der Stadt.
Hier hält man sich nicht auf! Doch! Um genau zu sein: die Produzentensozietät wird sich sieben Tage im Untergrund aufhalten, und jeder kann kommen und darüber staunen, was wir machen werden.
Do. 23.6., 11 - 19 Uhr
Fr. 24.6., 13 - 21 Uhr
Sa. 25.6., 13 - 22 Uhr
So. 26.6., 13 - 17 Uhr
Mo. 27.6. bis Do. 30.6., 13 - 19 Uhr

Goetheplatz
Frankfurt sät aus!
Souvenir Frankfurt
Projektbeschreibung
Sieben Kräuter, sieben Wochen, sieben Orte: Kennen Sie die sieben Kräuter der Frankfurter Grünen Soße? Wussten Sie, dass sie im wöchentlichen Turnus und in der richtigen Reihenfolge ausgesät zeitgleich zu ernten sind? Souvenir Frankfurt und xqm laden ein, gemeinsam Woche für Woche an verschiedenen Orten in der Frankfurter Innenstadt Schnittlauch, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer, Kerbel, Boretsch und Kresse zu pflanzen, zu gießen und zu peppeln. Jeder der hofft, dass das Experiment funktioniert, sollte in der Nähe der Saatorte eine Gießkanne und den grünen Daumen bereit halten.
Dritte Pflanzung: Pimpinelle Fr. 24.6., 19 Uhr
Weiter Pflanzungen:
Sauerampfer/Do. 30.6., 19 Uhr, Kaiser Passage
Kerbel/Do. 7.7., 19 Uhr, Willy-Brandt-Platz
Boretsch/Do.14.7., 19 Uhr, Holbeinsteg
Kresse/Do. 21.7., 19 Uhr, Römer

Schirn/Römerberg
Bastelpoint
Inken Helldorfer
Projektbeschreibung
Wer zuletzt in Kindertagen einmal mit Kartoffeldruck oder Bügelperlentechnik gewerkelt hat, hat jetzt die Gelegenheit, die alten Zeiten aufleben zu lassen. Der Bastelpoint bietet seinen Gästen die Möglichkeit, auf die Schnelle oder mit Weile, Kleinigkeiten oder große Werke selbst zu gestalten und diese mit nach Hause zu nehmen. Es ist nicht wichtig, ein perfektes Produkt in den Händen zu halten. Der Spaß steht dabei im Vordergrund. Denn basteln baut Hemmungen ab und das damit verbundene Erfolgserlebnis ist ein unschlagbares Gefühl!
Von der Schere bis zum Draht, von der Perle bis zur Klebe, vom Garn bis zur Farbe ist alles vorbereitet: es darf geklebt, gepuzzelt, gedruckt, genäht, gekritzelt, gestickt, probiert oder einfach nur geschaut werden.
Herzlich Willkommen beim Bastelpoint!
Fr. 24.6., 14 - 20 Uhr
Sa. 25.6., 14 - 20 Uhr
(Falls es am Freitag oder Samstag regnet, wird der Bastelpoint auch am Sonntag stattfinden.)

Mainkai gegenüber Eiserner Steg
Sekt/Aperol
Tobias Donat
Projektbeschreibung
»Sekt/Aperol« ist eine von Tobias Donat eingerichtete Bar. Ausgeschenkt wird der beliebte venezianische Aperitif Spritz. Eingeladen sind all jene, die sich auf dem Weg vom Römer über den Eisernen Steg nach Sachsenhausen eine entspannende Auszeit gönnen möchten. Am Mainkai 36, direkt vor der traditionsreichen Brücke, befindet sich die temporäre Bar, die Flaneure einlädt, einen Moment inne zu halten, die schöne Aussicht zu genießen und dabei einen Drink zu nehmen.
Tobias Donat spannt einen rot-silbernen Vorhang um die vier Säulen einer kahlen Hausunterführung und schafft so einen optisch abgetrennten Raum. Die farbigen, losen Streifen des Stoffs bewegen sich im Wind, reflektieren das Sonnenlicht und beleben den Ort ganz unmittelbar. Innen herrscht eifriger Trubel. Orangen werden in Scheiben geschnitten, Oliven auf Stäbchen gespießt und Eiswürfel auf Gläser verteilt, um den Sekt mit Aperol abzurunden. Hat man einmal seinen Weg durch den wehenden Vorhang gebahnt, lässt es sich teilhaben am zelebrierenden Miteinander.
»Sekt/Aperol« verändert eine Umgebung, die gemäß ihrer Durchgangsfunktion leblos und trist erscheint und schafft einen dynamischen Ort, an dem Leute zusammenkommen, Gespräche führen und sich individuell austauschen. Ein vergessener Ort im Zentrum der Stadt wird neu belebt.
Fr. 24.6., 17 - 21 Uhr
Sa. 25.6., 17 - 21 Uhr