Zeig Dich

vor 20 Jahren
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Unter der Leitung von Stefan Weil (Kreativdirektor bei Atelier Markgraph, Frankfurt) fand an der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach das Seminar „Ab dafür / Just do it“ statt, das mit einer passenden realen Aufgabe verknüpft war: Eine motivierende Kampagne für Studienabgänger mit dem Appell, ihre Karriere selbst in die Hand zu nehmen, ein kleines Unternehmen eröffnen. Eine kommunikative Brücke zur Selbstständigkeit.

Das Seminar startete mit einem gemeinsamen Brainstorming zur Selbstständigkeit überhaupt:
Sind wir nicht alle selbst? Ständig?
Was sind hierfür die Voraussetzungen?
Welche Ängste/Bedenken gibt es?
Was braucht man zur Motivation?

Die Studierenden haben ganzheitliche Konzepte entwickelt, die von der Konzeptidee bis zum durchgestalteten Detail überzeugten. Aus dem „Supermarkt der Ideen“ von Juliette Peter und Sven Gabriel wurde bereits eine Serie von Angebotsaufklebern umgesetzt: Mit „Gourmetkiosk – jetzt“, „Chaosbeseitiger“ oder „Mach das!“ wurde mit einer Guerillamarketingaktion für eine Existenzgründung und die Angebote des Gründernetzes Route A 66 geworben.

Aus der Fülle der Entwürfe wurden auch zwei Plakatkampagnen ausgewählt, die nun realisiert werden. Die Serie „Zeig Dich“ von Verena Friedrich und Katrin Schacke ist eine klassische Testimonialkampagne: Real existierende Personen, die mit ihrer Leistung als vorbildlich betrachtet werden können. Diese sind so gecastet, dass es eben keine oberflächlich typischen Sucesssstories/-repräsentanten sind, sondern reale Leute, sympathisch, cool, basic – wie sagt man in Agenturkonferenzräumen dazu gerne: „everyday people“.

Die verschiedenen Charaktere sind in ihrem Metier portraitiert. Nicht das gewohnte, authentische Shooting im Unternehmen, also diese gestellte Zufälligkeit, wie man sie allzu oft sieht. Nein, wirklich neu und anders: Die Suppenladeninhaberin Daniela ist mit Suppe auf einen Suppenteller gemalt, die Blumenladenbesitzerin Elke mit Blüten collagiert. Und der plattensüchtige Bernd, Mitinhaber von „Freebase Records“, ist auf den Schallplattenrücken zu erkennen. So wie die jeweilige Person in ihrem Metier aufblüht, prägt dies auch diese selbst: Diese dargestellte Leidenschaft und Verbundenheit zu der jeweiligen Branche ist die ideale Voraussetzung für eine erfolgreiche Selbstverwirklichung und Selbstständigkeit.

Die Plakate „Sei was du bist“ von Christine Correll und Rebecca Stephany verzichten auf reale Beispiele und lassen somit noch mehr Spielraum für die eigene Entwicklung. Es werden Wege aufgezeigt, wie man mit der Lust und dem Glauben an eine Sache, ein Metier, eine Dienstleistung wachsen kann: Ein Appell zur Selbstverwirklichung. Nur ist in diesem Falle der Mensch noch nicht erkennbar, reine Abstraktionen, grafische Konturen, Umrisse, Scherenschnitte.

Die Kampagne „Zeig Dich“ wird im Februar in den beteiligten Hochschulen, der Fachhochschule und der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt, der Fachhochschule Wiesbaden und der Hochschule für Gestaltung in Offenbach zu sehen sein.

Die Reihe „Sei was du bist“ ist noch in Vorbereitung und soll zum Start des kommenden Sommersemesters im April realisiert werden.

Das Gründernetz Route A 66 ist ein hochschulübergreifendes Konzept zur nachhaltigen Förderung von Existenzgründungen im Rhein-Main-Gebiet. Die Hochschulen informieren, beraten und trainieren gründungswillige Studierende, Absolventen, wissenschaftliche Mitarbeiter, Professoren und Forscher aus der Wirtschaft. Das Gründernetz Route A 66 wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms EXIST-Transfer gefördert. Weitere Informationen unter www.routeA66.de.

ug