Ein großer Verlust für unsere Hochschule und für die Kunst. Ich bin erschüttert und sehr traurig.
Bernd Kracke, Präsident der HfG
Das Schaffen von Dingen, das Erfinden, sodass es dich überrascht hat. Das war das Höchste, dann war die Freude unbändig.
Kuchen gab es immer (auch bei den letzten Besuchen), eigentlich für die anderen immer.
Für dich immer die Tasse Tee.
Und die ständige Suche nach neuen Gedanken, nach aufregenden Entdeckungen, einem neuen, künstlerischen Ausdruck, das Leben in eine höhere Dimension zu katapultieren, bei dir und bei anderen.
Dein großer Wunsch, die Menschen in ihrer Kreativität zu unterstützen und zu fördern, auf ihrem Weg zu begleiten, auf dem sie ihre eigene Wahrheit finden.
Bei mir hat es funktioniert.
Liebe Rosalie,
ich möchte dir danken für das Vertrauen, das du im Laufe der Jahre gefasst hast, den großen Freiraum, den du mir gelassen hast, die Freiheit. Ich habe unendlich viel gelernt in dieser Zeit.
Nina
Nina Zoller, Lehrkraft für besondere Aufgaben im Lehrgebiet Bühnenbild und Kostümbild an der HfG
Mit rosalie ist für mich mein Mensch gestorben, dem ich so viel zu verdanken habe, dass es mir kaum möglich sein wird, das in Worte zu fassen. Ohne Berührungsangst vor dem gesellschaftlichen Schmutz, aus dem sie mich barg und vor dem sie mich gerettet hat, setzte sie all ihre Feinsinnigkeit und Liebe daran, mir einen Studienplatz zu ermöglichen. Nie wieder bin ich danach einem so vorbehaltlos herzlichen und erfolgreichen Menschen begegnet.
Um so größer ist meine Trauer darum, es versäumt zu haben, ihr noch zu Lebzeiten dafür ausreichend gedankt zu haben. Jedes Mal, wenn ich nun an der Hamburgischen Staatsoper vorbeigehe, der Ort, an dem ich sie das letzte Mal gesehen habe, wird mich die Trauer darüber packen, sie nicht in den Arm genommen zu haben um ihr zu sagen: Danke rosalie, danke für all die Liebe und Zuneigung und Geduld, die ich von dir erfahren habe und die meinen Lebensweg so positiv beeinflusst hat.
Franz Dittrich, Absolvent der HfG
*viel Licht für Dich*
Meine liebe rosalie,
Ich vergesse Dich nie.
Ich dachte auch so viel und so oft an Dich.
Und werde ewig mit Dir sein.
Umarmung
Deine Wooyeon
WooYeon Chun, Absolventin der HfG
Bei Begegnungen, sei es auf dem Flur der Hochschule oder anlässlich einer Führung zum Rundgang, konnte rosalie aus dem Stand ins Schwelgen geraten: über die ersten beruflichen Erfolge ihrer Schülerinnen und Schülern, über das von einer studentischen Semesterarbeit womöglich berührte Thema, oder auch über eines ihrer eigenen Projekte.
rosalies Eingenommenheit von den Belangen ihres Schaffens oder des Schaffens anderer hatte etwas aus der Zeit Gefallenes. Das Hehre solcher Aufwallung verdankte sich bei ihr allerdings der Erfahrung, nur beizutragen zu einem so oder so noch aufzuführenden Werk, das der Sache nach ein Werk mehrerer war. Selbst dort, wo sie nicht für die Oper, sondern frei schuf, war es für rosalie fraglos, dass die letztendlich in ihrem Werk sich fügenden Kräfte des Lichtes, der Farbe, der Pracht mehr waren, als was sie selbst hatte wollen oder festlegen können.
Sodann das Urvertrauen in eine intersubjektiv verständliche, regelrecht lesbare Bedeutung von Farb-, Form- und Lichteinsatz, wie es für die Bildende Kunst als eher erodiert, wo nicht als verloren angesehen werden muss, für rosalie galt es ungebrochen. Hier ging sie nochmals über jenes Maß an wirkungsästhetisch geglaubter Visualisierbarkeit von Musik, Gefühl, Gestimmtheit hinaus, welches für das Bühnenbild als Gattung ja nicht völlig verzichtbar ist.
rosalie wird uns, jedenfalls wird sie mir fehlen: ihr feines Gespür für, und d.h. nun eigentlich gegen Betriebsamkeit; ihr unablässig Visionäres, jedoch in Schach gehalten durch schwäbischen Sarkasmus; ihre Verweigerung, das je Kompromissbeladene des Bühnenbildes als Problem anzuerkennen.
Christian Janecke, Professor für Kunstgeschichte an der HfG
A star is as far as the eye can see and as near as my eye is to me. (Emily Jacir)
Katharina Schwarz, Absolventin der HfG
Es gab nur wenige Begegnungen, aber immer intensive. Eine davon war geprägt von einer besonderen Großzügigkeit. 1995 wurde ich eingeladen – nach Bayreuth, um einen Teil des von ihr gestalteten Rings zu erleben. Es war Rheingold. Anschließend klang der Abend im Kreise ihrer Freunde aus. Darunter Tankred Dorst, der nur wenige Tage vor ihr gestorben ist. Es ist eine bleibende Erinnerung verbunden mit Dank an rosalie.
Ulrike Grünewald, Büro für Wissenstranfer an der HfG
Kennengelernt habe ich rosalie 2009 beim gemeinsamen Projekt »Xanthopsia« für das Ballett des Badischen Staatstheaters Karlsruhe. Ich erinnere mich noch sehr gut an unser erstes Telefongespräch und war sofort beeindruckt von ihrer Herzlichkeit, ihrem lebendigen Tatendrang und ihrer begeisterte Freude am gemeinsamen Unternehmen und Gestalten. Sie hat echte künstlerische Arbeit vorgelebt: Das Eingehen von existentiellen Risiken, Ergebnisoffenheit bei gleichzeitiger starker visionärer Führung, solides Handwerk und Innovation mit aktueller »state of the art«-Technik, umfassende Verantwortung und Eintreten für die Sache bis zur bis ins Detail ausgefeilten Umsetzung, trotz aller Widrigkeiten (Zitat: »Da meinsch Du kriegsch Junge!«).
Die künstlerischen Durchdringung des Ganzen war ihr Ziel, das »Gesamtkunstwerk«, das Denken und Arbeiten in grösseren Zusammenhängen und interdisziplinäre Zusammenarbeit an einem Projekt von Beginn an.
Ihre Liebe und Sinn für die Musik war dafür von essentieller Bedeutung, auch ihre Fähigkeit zur Abstraktion und zur Herstellung von komplexen Bezügen bei gleichzeitiger Klarheit der Form.
Auf die Frage, was sie sich für die Zukunft wünsche, sagte sie einmal, dass sie noch viele große Projekte verwirklichen möchte. Ich bin sehr traurig, dass dies Ihr nun nicht mehr vergönnt ist - die Inspiration durch sie bleibt.
Matthias Ockert, Komponist und Gitarrist
Liebe rosalie,
wir vermissen dich sehr! Du hast uns immer angesteckt mit deiner Begeisterung und Energie. Und du hast uns viele schöne Stunden geschenkt, als wir an deinen Aufführungen teilhaben konnten. Dein Herz ist unseres und wir werden es niemals wieder hergeben.
Vielen Dank
Christine und Klaus Hesse, Professor für Konzeptionelle Gestaltung an der HfG