6 Juni bis 29. Juni 2019

Zwischenlandung / Stopover

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Seit zwei Jahren arbeitet das Projekt »Women on Aeroplanes« in unterschiedlichen Konstellationen an der Frage: Wer sind diese Frauen, die in den Unabhängigkeitsbewegungen (in den 1930er-1970er-Dekaden) kämpften und um die Welt reisten, Organisationen gründeten und Zeitungen ins Leben riefen, transnationale Netzwerke etablierten, Kunst studierten, Essays und Novellen verfassten, mit ihren Radio-Sendungen neue Literaturen initiierten? Die hier und dort und oft nur zufällig auftauchen, deren Praxis, wenn man genau hinsieht, ein weitläufigeres, komplexeres Geschichts-, Gesellschafts- und Geschlechterbild nahelegen. Sie sind präsent, wohl aber nicht  in einem repräsentativen Sinne sichtbar; ihr Aktionsradius durchkreuzt und verbindet Europa, Amerika, Asien und Afrika gegen die Vorstellung einer ideologisch segmentierten Welt—aufgeteilt in Kontinente und Disziplinen, Politik und Kultur, Kunst und Wissenschaft.

Vor diesem Hintergrund wurden Methoden analysiert, wie historische Ereignisse gefiltert und ediert, zusammengesetzt oder wieder auseinander geschnitten wird, wie Künstlerinnen und politische Aktivistinnen aus der Geschichte gelöscht und andere hervorgehoben werden (1 Berlin, FILTER, Dezember 2017), welchen Charakter Archive haben (2 Lagos, SEARCH RESEARCH, Looking for Colette Omogbai, Mai 2018), was es bedeutet, in Sammlungen hineinzugehen und selbst zu sammeln (3 Bayreuth, RESONATE, Juni-Dezember 2018), welche Formen des Ausstellens und Verarbeitens künstlerische Recherchen initiieren (4 London, Women on Aeroplanes, Oktober 2018 bis Januar 2019), und wie die Frage nach der Präsenz von Frauen an die Grenzen nationaler Unabhängigkeitsdiskurse gelangt und diese umdeutet (5 Warschau, Niepodlegle. Women, Independence and National Discourse, Oktober 2018 bis Februar 2019). Details finden sich auf der Iwalewahaus Universität Bayreuth-Website.

Mitkuratiert wird die Ausstellung von Prof. Dr. Marie-Hélène Gutberlet, Vertretungsprofessorin Film an der HfG Offenbach.

Gathering, 20.—23.6.
​Während der Ausstellungsdauer findet in den TOR Räumen eine viertägige öffentliche Zusammenkunft mit internationalen Teilnehmer_innen statt. Sie gibt den Gästen Gelegenheit einander zu begegnen und weiter zusammen zu arbeiten, und Frankfurter Interessierten die Gelegenheit, die Akteur_innen des Projekts kennenzulernen und mit ihnen in Austausch zu kommen.

Das dichte Präsentations- und Vortrags­programm wird sich mit den begrifflich-assoziativen wie thematischen Linien der »Zwischenlandung« befassen. Es wird im Austausch mit den teilnehmenden Gästen erstellt. Dabei sind die Künstlerinnen der Ausstellung Rahima Gambo und Theresa Kampmeier sowie Kodwo Eshun und Anjalika Sagar (The Otolith Group, London), Laura Horelli (Berlin) und Temitayo Ogunbiyi (Lagos); die Filmemacher_innen Jean-Pierre Bekolo (Berlin/Bogotà), Jihan El-Tahri (Berlin/Dakar), Andy Amadi Okoroafor (Paris/Barcelona), die Schriftsteller und Researcher Garnette Cadogan (Boston) und Michael C. Vazquez (New York), die Grafikerinnen Alexandra Papadopoulou und Marie Schopmann (VERY, Frankfurt/Main), der Grafiker, Herausgeber und Architekt Ayodele Arigbabu (Lagos) die Kurator_innen Antonia Majaca (Berlin), Elvira Djangani Ose (The Showroom, London), Iheanyi Onwuegbucha (CCA, Lagos), den Ko-Kuratorinnen von Women on Aeroplanes) Annett Busch (Trondheim) und Magda Lipska (Warschau), sowie Nadine Siegert  (Iwalewahaus Universität Bayreuth). Das Programm wird in Kürze hier veröffentlicht.

WOMEN ON AEROPLANES wird im TURN Fonds der Kulturstiftung des Bundes gefördert, vom Iwalewahaus Universität Bayreuth koproduziert und in Zusammenarbeit mit der ifa-Galerie Berlin, dem Centre for Contemporary Art Lagos, dem Museum of Modern Art in Warschau, The Showroom und Otolith Collective London und TOR Art Space in Frankfurt/Main realisiert. Die Library verdankt sich der Unterstützung der Bibliothek der Städelschule, Frankfurt. 

Vernissage

6. Juni 2019, 19 Uhr

TOR Art Space

Allerheiligenstr. 2–24

Frankfurt