ISO 5000-Award
Verdiana Albano ist Preisträgerin 2021 des mit 5.000 Euro dotierten und ausschließlich unter Studierenden der HfG Offenbach ausgeschriebenen Fotopreises ISO 5000 der Hans und Annemarie Weidmann-Stiftung. Der Name des Preises verweist auf den erweiterten Möglichkeitenhorizont der Fotografie, der deutlich über das menschliche Auge hinausgeht.
Die noch zu Lebzeiten von der Architektin Annemarie Weidmann errichtete Stiftung unterstützt mit dem Preis ein noch zu realisierendes Projekt mit Bezug zum Medium Fotografie. Die Studierenden sollen hierfür eine schlüssige und durchdachte Werk- und Projektvorstellung einreichen. Flankiert wird der Preis durch eine Ausstellung des realisierten Projektes in der Englischen Kirche Bad Homburg.
Der Fotopreis ISO 5000 wird jährlich ausgeschrieben. Die Preisjury bilden aktuell Sabine Seitz vom Fotografie Forum Frankfurt und Sascha Mintkiewicz seitens der Stiftung. Die Vernissage der Award-Ausstellung von Verdiana Albano findet am 29. April 2022 um 19 Uhr in der Englischen Kirche, Bad Homburg v. d. H., statt.
Jurybegründung
Wir verlassen den hehren Kontext der Fotografiegeschichte, aber auch den der Theorie und den der experimentellen Fotografie. Fotografie ist fallweise grundsätzlich immer komplett unwichtig oder eben, wie hier: absolut relevant. Die Familie Czekalinski, von der sich Verdiana Albano für ihre Arbeit »Do we eat better? - The Czekalinski Metamorphosis« (Arbeitstitel) inspirieren ließ, wurde für das LIFE-Magazine kurz nach Edward Steichens epochaler Ausstellung »The Family of Man« fotografiert, gemeinsam mit allen Lebensmitteln, die sie innerhalb eines Jahres konsumiert. Steichens Grundfragen lauteten damals: was ist der Mensch, was die Menschheit, was verbindet, was trennt alle Menschen? Essen gehört sicher zum Verbindenden, und wie unsere Lebensmittel sich heute zusammensetzen, wirft spannende Fragen auf. Auf Verdiana Albanos Fragen, Antworten und Interpretationen freuen wir uns.
Überzeugt hat die Jury einerseits ein Thema von hoher gesellschaftlicher Relevanz, das eine sehr vielseitige Annäherung erfährt durch Mittel der Reportagefotografie, der inszenierten Fotografie und der künstlerischen Fotografie. Zugleich verspricht Albanos Konzept darüber hinaus auch die Einbindung von Elementen mit Installationscharakter. Dadurch ergibt sich eine potentiell multiperspektivische Sicht auf die Frage, wie wir uns ernähren und, verbunden damit, inwieweit dies eigentlich noch menschengerecht ist.
29.11.2021