Kick-Off zum neuen LOEWE-Schwerpunkt zur Mobilität in der Zukunft
Wissenschaftsminister Boris Rhein hat heute feierlich den Bescheid und die Urkunden zum neuen LOEWE-Schwerpunkt »Infrastruktur – Design – Gesellschaft« überreicht. Unter der Federführung der HfG Offenbach beschäftigen sich Forscherinnen und Forscher von der HfG, der Goethe-Universität Frankfurt, der TU Darmstadt und der Frankfurt University of Applied Science im Rahmen des Projekts mit der zukünftigen Mobilität im Ballungsraum Rhein-Main.
Boris Rhein sprach von einem »Meilenstein in der LOEWE-Geschichte«, nicht zuletzt, weil die HfG Offenbach als erste Kunsthochschule überhaupt federführend in einem Schwerpunkt in der Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz ist. »Mobilität und die Frage, wie wir uns künftig fortbewegen, ist ein Zukunftsthema. Der neue LOEWE-Schwerpunkt bezieht erstmals das Design in diese Fragestellung ein. Für die weitere Entwicklung des gesamten Forschungs- und Gestaltungsfeldes Mobilität ist das geplante Vorhaben damit von zentraler Bedeutung«, so Rhein weiter.
HfG-Präsident Bernd Kracke nannte den neuen Schwerpunkt einen »Durchbruch der Kunsthochschulen, die bisher an der Landesoffensive nicht in diesem Maße partizipieren konnten und eine Stärkung des Hochschulstandorts in Offenbach.« Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vize-Präsident Goethe-Universität und Prof. Dr. Frank E. P. Dievernich, Präsident der Frankfurt University of Applied Science, hoben in ihren Beiträgen die Relevanz des Forschungsschwerpunkts für das gesamte Rhein-Main-Gebiet ebenfalls hervor.
Vor bis auf den letzten Platz besetzten Raum präsentierten die beiden wissenschaflichen Koordinatoren Kai Vöckler, Stiftungsprofessor Kreativität im urbanen Kontext an der HfG und Peter Eckart, Professor für Integrierendes Design und Produktsprache an der HfG, eindrucksvoll die Forschungsschwerpunkte des Projekts.
02.03.18
Hintergrund: Forschungsvorhaben »Infrastruktur – Design – Gesellschaft«
Im Ballungsraum Rhein-Main werden Wirtschaft und Gesellschaft wesentlich von Prozessen und Systemen der Mobilität bestimmt. Klimawandel und Ressourcenverknappung erhöhen die Dringlichkeit, mit der weltweit nach neuen Lösungen für Mobilität in urbanen Zentren geforscht wird. Entsprechend gehört zu den zukünftigen Aufgaben des Designs die Entwicklung innovativer Methoden und spezifischer Werkzeuge und Strategien, welche Projekte im Mobilitätsbereich positiv befördern, sie effizienter und sichtbarer machen, um deren Akzeptanz in der Bevölkerung zu steigern. Traditionell-wissenschaftliche Handlungsfelder wie Verkehrsplanung, sozialwissenschaftliche Mobilitätsforschung, Stadtentwicklung und Kommunikationstechnologie werden mit Designforschung zum Thema Mobilität verbunden. Ziel ist die systematische Erfassung der funktional-praktischen, ästhetischen und symbolischen Gestaltungsparameter, die bei der Entwicklung von Mobilitätsräumen zu berücksichtigen sind. Konkret sind dies Leitlinien bei der Gestaltung von Mobilitätsräumen, die deren Aufenthaltsqualität verbessern, emotionale Zugänge und damit eine bessere Akzeptanz bei den Nutzern ermöglichen und die Steuerung von Mobilität verbessern. Damit werden erstmals über die funktionale Analyse hinaus die besonderen, emotional besetzten Qualitäten von Mobilitätsräumen und deren Auswirkung auf die Motivation des Nutzenden untersucht und konzeptionell deren Gestaltungsmöglichkeiten erfasst.
Der beantragte LOEWE-Schwerpunkt fokussiert die Mobilität des Einzelnen im Verhältnis zum Verkehrssystem und dessen Infrastruktur (Mobilitätsstrukturen) und entwickelt Konzepte zur Förderung multimodalen, unterschiedliche Verkehrsträger nutzenden, umweltfreundlichen Mobilitätsverhaltens.
Das LOEWE-Programm
Die Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz – kurz: LOEWE – ist der Titel des Forschungsförderungsprogramms, mit dem das Land Hessen seit 2008 wissenschaftspolitische Impulse setzen und damit die hessische Forschungslandschaft nachhaltig stärken will.
(www.wissenschaft.hessen.de/wissenschaft/landesprogramm-loewe)