
Die von HfG-Student Tim Jäger während seines Studiums gemeinsam mit Kommilitonen weiterentwickelte Trinkflasche startet jetzt als Startup »air up« (vormals JOYCE und ten-ace) durch. Das Trinkflaschensystem verleiht Wasser durch retronasales Riechen Geschmack.
Den Grundstein von air up legten Lena Jüngst und Tim Jäger 2016 bei ihrem gemeinsamen Produktdesign-Studium an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd. In ihrer Bachelorarbeit mit dem Thema »Neuroscience meets Design« analysierten sie eines der größten gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit: Ungesunde Ernährung, die zum Beispiel zu Fettleibigkeit, Diabetes und koronaren Herzerkrankungen führt. Als Lösungsansatz entwarfen sie in diesem Zuge den ersten Prototypen der air up Flasche.
Nach dem Bachlor wechselte Jäger an die HfG Offenbach und entwickelte das System während eines Semesterprojekts, betreut von Peter Eckart, Professor für Integrierendes Design, weiter. Damals waren an der HfG neben Jäger noch Niels Siebenborn und Tobias Rauch beteiligt. Das Büro für Wissenstranfer an der HfG hat das Team auf dem Weg in die Selbstständigkeit und bei der Firmegründung beraten.
Dank verschiedener Unterstützer_innen, wie der EU-Förderung Climate KIC für besonders nachhaltige Startups und das Gründerstipendium EXIST an der TU München, konnten die fünf jungen Unternehmer_innen im Jahr 2018 drei namhafte Investoren gewinnen, darunter Frank Thelen und Ralf Dümmel, beide bekannt aus der Gründer_innen-Show »Die Höhle der Löwen«. Durch die finanzielle Unterstützung wurde Anfang 2019 die Serienproduktion des air up-Startersets (eine Flasche mit fünf Duft-Pods) in die Wege geleitet.
23.07.19
Funktion
Man füllt stilles oder sprudeliges Wasser in die air up Flasche, wählt seinen Lieblingsgeschmack aus und setzt den Duft-Pod auf das Kopfteil auf. Durch Saugen am Silikonaufsatz entsteht ein Sog, der nicht nur das Wasser, sondern auch Luft von außen durch den Duft-Pod in den Mund bringt. Jetzt kommt das retronasale Riechen ins Spiel: Im Rachenraum steigt die aromatisierte Luft aus dem Wasser auf und wird am Riechzentrum als Geschmack wahrgenommen. So hat man also die eigene Wahrnehmung an der Nase herumgeführt und erspart seinem Körper die Aufnahme von nachweislich gesundheitsschädlichen Süßungsmitteln, Stabilisatoren oder Säureregulatoren. Die Duft-Luft-Funktion kann über einen Schiebemechanismus aktiviert und deaktiviert werden.