Die Kunst der Dekonstruktion – Texte und Arbeiten
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Die Kunst der Dekonstruktion – Texte und Arbeiten
Veranstaltung im Rahmen der Jubiläumsausstellung »Aus heutiger Sicht. Diskurse über Zukunft«
Die Aufgabe von Szenograf_innen, ebenso wie diejenige von Architekt_innen, ist es, Räume zu denken und schließlich zu bauen. Wie aber, wenn man das Prinzip umkehrt und das Zurückbauen bewährter tragender Strukturen an den Anfang eines Neuen setzt? Sollte nicht jeder einmal über den Abbau, den Rückbau, das Dekonstruieren nachgedacht haben?
Die Säulen eines Museums tragen einen Kanon. Zugleich aber strebt das Haus, im besten Fall, danach, die Fundamente bei seinen Besucher:innen zu legen, um diese Setzung, Stockwerk für Stockwerk, in ihrer Fragilität – die sie gerade dann aufweist, wenn sie gut gebaut ist – zu hinterfragen. Und doch bleibt dieser spezifische Raum geprägt von Hierarchien, von Vorstellungen darüber, was drinnen und was draußen ist, was aufgebaut und eingegriffen, nicht zuletzt was unberührt bleiben soll. Seit nahezu zehn Jahren bleiben die Innenwände der Originalarchitektur von Richard Meier im Museum Angewandte Kunst Frankfurt unangetastet. Jede Ausstellung schafft sich ihren Raum im Raum und stellt immer wieder neu die Frage nach der Um-Nutzbarkeit des Gebäudes, seiner Inszenierung und Dramaturgie. Gemeinsam mit einem Sprengmeister wird nun die Sprengbarkeit der Museumsarchitektur untersucht.
Die Veranstaltung rückt die installativen und textlichen Arbeiten im Rahmen von Die Kunst der Dekonstruktion in den MIttelpunkt und regt zur Vorstellung eines Abreißens der tragenden Strukturen im buchstäblichen wie übertragenen Sinne an – nicht aber als destruktive Geste, sondern in einem imaginativen Akt des Um- und Andersdenkens des scheinbar Festgebauten, Konstruierten, das noch immer Spielräume für alternative Bauweisen verborgen hält.
Mit: Jonathan Bepler, Sabrina Bock, Tessa Bode, Martin Fink, Michelle Harder, Oskar Menkel, Isabell Ratzinger, Heike Schuppelius, Carla Vollmers
Moderation: Dr. Felix Kosok
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