Remote > < Control 17: Jessica Ullrich
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Nature Morte. Tierfotografie im Angesicht des Todes
Der Vortrag stellt Tierfotografie im Modus von Gedenken, Trauerarbeit und Zeugenschaft vor. Dabei wird der kunsthistorische Genrebegriff der »Nature morteq wörtlich genommen: Das Stillleben stellt genau wie die Fotografie Lebendiges still; die fotografische Aufnahme eines toten Tieres ist also im doppelten Sinne eine Nature morte. Es werden u.a. Fotos von ausgestopften Tieren im Naturkundemuseum besprochen, der Schwerpunkt liegt aber auf der Betrachtung von Fotos toter oder sterbender Tiere, zu denen die Fotograf_innen eine persönliche Beziehung hatten. Dabei wird diskutiert, ob Fotografie, die nichtmenschliche Tiere als betrauerbare Individuen inszeniert, einen neuen Blick auf gegenwärtige Tier-Mensch-Beziehungen ermöglicht.
Jessica Ullrich hat Kunstgeschichte, Kunstpädagogik und Germanistik in Frankfurt sowie Kultur- und Medienmanagement in Berlin studiert. Sie ist Vertretungsprofessorin für Kunstwissenschaft und Ästhetik an der Kunstakademie Münster und Gastdozentin für Kunstdidaktik und ästhetische Bildung an der Universität der Künste Berlin.
Im Zentrum ihrer Forschungstätigkeit stehen derzeit besonders lebende Tiere in der Gegenwartskunst und die damit verbundenen ästhetischen, (kunst-)philosophischen, ethischen und ökologischen Diskurse. Zu diesen Themen hat sie breit publiziert, international Ausstellungen kuratiert und interdisziplinäre Konferenzen organisiert. Sie ist Herausgeberin des wissenschaftlichen Journals Tierstudien im Neofelis Verlag und u.a. im Beirat von Antennae. The Journal of Nature in Visual Culture, der Zeitschrift für Kritische Tierstudien, der Buchreihe Cultural Animal Studies im Metzler Verlag und der Culture and Animals Foundation.
https://www.jessicaullrich.net
Remote > < Control sind Atelierbesuche und Werkvorstellungen von Künstler_innen, veranstaltet von Martin Liebscher
29. Juni 2021, 13 Uhr
Link zum Vortrag
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