Prof. Claudia Basrawi

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Claudia Basrawi begann im Alter von 12 Jahren ihre Tanzausbildung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Im Jahr 1981 zog sie nach Berlin, um Arabistik, Islamwissenschaften und Politik an der Freien Universität zu studieren. Vor ihrem Abschluss (M.A.) verbrachte sie zwei Studienjahre in Kairo und Damaskus. Während ihrer Studienzeit war sie Mitglied des interdisziplinären Künstlerkollektivs »Gruppe M«, mit diesem Kollektiv stellte sie in Berlin und Hamburg aus, gab Bücher im Maas-Verlag heraus und veröffentlichte den Roman »Die Welt in der wir wohnten«. 

Im Februar 1994 präsentierte sie ihre Magisterarbeit mit dem Titel: »Das Orientbild im Europa des 19. Jahrhunderts am Beispiel der Darstellung der Frau«. Seitdem ist die spezielle und ungleiche Beziehung zwischen Europa und dem Orient, bekannt auch als »Orientalismus«, eines der zentralen Themen ihrer künstlerischen Arbeit. Nach ihrem Studium übernahm Claudia Basrawi vorübergehend die Leitung der Pressestelle am Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik in Berlin, arbeitete an Drehbüchern mit Thomas Arslan, Katalin Gödros und der Köllner Gruppe sowie an Szenografien im Auftrag des ZKM.

Von 2002 bis 2008 war sie als Theaterautorin und Performerin in Zusammenarbeit mit Theater der Welt, den Sophiensaelen Berlin, Festspielhaus Hellerau und dem HAU in Berlin tätig.

Im Jahr 2007 lief ihr Film »Prisoner of Love« über Jean Genet auf den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen im Deutschen Wettbewerb. Der Film entstand in Kooperation mit Nicolas Siepen und Alessio Bonaccorsi und wurde an Originalschauplätzen in Damaskus und Beirut gedreht. »Prisoner of Love« lief darüberhinaus  auf der Berlinale Forum Expanded sowie in der Whitechapel Gallery in London und wurde 2008 für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert. 

Ihr erster eigenständiger Roman »Mittelmeer Anämie, Damaskus, Beirut, Kairo« wurde 2009 bei b-books Berlin veröffentlicht. Im selben Jahr entstand in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Regisseur Samuel und dem Musiker Ted Gaier das Stück »Der Sumpf - Europa Stunde Null«, das den Fall der Berliner Mauer mit Pink Floyds »The Wall« und dem Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien verknüpft. Aus diesem Projekt ging die Spin-Off Theatergruppe 400asa Sektion Nord hervor. Die letzte gemeinsame Produktion mit dem Titel »Flow/Wasser« wurde im Jahr 2012 realisiert und kam in Berlin, Basel und Zürich zur Aufführung.

Claudia Basrawi arbeitete auch als Dramaturgien an verschiedenen Projekten, darunter »Der Teich« von Robert Walser, »Zarathustra 1.2«, »Friedrich Nietzsche in Sils Maria« sowie an einer Tanzperformance von Verena Weiß mit dem Titel »Offshore« über Finanzblase, Kapitalismus und Liebe.

Seit 2013 ist Claudia Basrawi regelmäßig als Dozentin für »Kreatives Schreiben« und »Autobiografisches Erzählen« tätig unter anderem an der UiT/The Arctic University of Norway, Tromsø, Merz Akademie Stuttgart, Universität zu Köln, Hochschule für Gestaltung Offenbach und der Akademie der bildenden Künste Wien.

2015/2016 zeigte sie ihre erste eigene Theaterarbeit als Regisseurin und Theaterautorin im Ballhaus Naunynstraße mit dem Titel »El Dschihad«.

2019 präsentierte sie das Ergebnis ihres Recherche-Aufenthalts in Beirut unter dem Titel »Beirut - Meeting The Saints« zunächst als Serie mit Zeichnungen und Texten in der taz Berlin und später als Multimedia Performance in der »Vierten Welt Berlin«. Zwischen 2020 und 2022 arbeitete sie mit Volkan Türeli an Teil 1, 2 und 3 der I SlAM 3logie. Der erste Teil besteht aus einem WDR Hörspiel und einer multimedialen Installation mit dem Titel »Black Metal Muslim«.

2021 forschte sie im Rahmen von TakeCareResidenzen und in Zusammenarbeit mit  HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste über die Informationstechnologie der ehemaligen DDR, die im VEB Kombinat Robotron in Dresden beheimatet war.

Aktuell arbeitet Claudia Basrawi an der Entwicklung zweier Projekte:

  • Berlin/Kairo 1984 (Grafik Novel und Performance)
  • DDR Bürger*innen im Irak zwischen 1974 und 1990 (Recherche für eine Performance)

Seit 2021 unterstützt Claudia Basrawi außerdem Kinder und Jugendliche beim Lernen im Rahmen des Programms »Sozialer Zusammenhalt«  in der Mittelpunktbibliothek Wilhelm Liebknecht / Namik Kemal in Berlin Kreuzberg.

Seit dem Sommersemester 2024 ist Claudia Basrawi Friederichs Stiftungsprofessur für Text an der HfG Offenbach.

Publikationen

News

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vor 18 Tagen

Claudia Basrawi zur Stiftungsprofessorin ernannt

Zum Sommersemester ist die Autorin, Übersetzerin und Schauspielerin Claudia Basrawi zur Heinz und Gisela Friederichs-Stiftungsprofessorin für Text an der HfG Offenbach ernannt worden. Sie wird für zwei Semester im Fachbereich Kunst der HfG lehren.