Malerei
Malerei ist ein gut sondiertes künstlerisches Medium. Einst als Leitmedium der bildenden Künste hat die Malerei viele künstlerische Ressourcen neu erkundet und ermöglicht, von denen bis heute andere künstlerische Formate profitieren. In diesem Sinne gilt nach wie vor: History is a toolbox. Zumindest hat die Postmoderne diesen erfrischenden Umgang mit Kunstgeschichte eingeläutet, den die heutige Nach- oder Re-Moderne seit 2000 inzwischen eher pflichtschuldig aufbereitet. Heutzutage ist Malerei ein Ausdrucks- und Äußerungsformat neben und mit anderen – als strittige Einzeldisziplin oder mit von der Partie im postmedialen Schmelztiegel, der jegliche gattungsbedingten Spezifika hinter sich lassen möchte.
Wie auch immer man die leidigen Diskurse über den oft verkündeten Tod der Malerei bewerten will, zumindest hat sich hier eines als absolut sicher erwiesen: ein Medium kann per se nicht sterben. Nicht nur deswegen ist Malerei in der Kunst nach wie vor relevant. Sei es aus berechtigter Sentimentalität, nachhaltiger Ressourcenaufarbeitung oder als versprochenes Bildritual. Kunst hat sich tendenziell von einer Innovations- zu einer Inszenierungskultur entwickelt. Ob allein marktbedingt oder nicht, sei dahingestellt. Dem versierten Ölbild kommt inzwischen an entsprechenden Stellen immer mehr Status und Funktion einer Operninszenierung, Luxuslimousine oder auch eines Gitarrensolos zu. Das allerdings betrifft so wenige Bilder wie Künstler, dass man sich während eines Kunststudiums darüber keinerlei Gedanken machen muss.
Einer der besten Trümpfe der Malerei ist immer noch eine frappierend physische Unmittelbarkeit, die den Atem oder Pinselschweiß ihres Verursachers auch Jahrzehnte später eindringlich spürbar machen kann. Gegenüber einer nahezu durchdigitalisierten visuellen Welt kann sich hier inzwischen eine archaisch prekäre Widerspenstigkeit entfalten. In diesem Sinne verkörpert Malerei nach wie vor ein exemplarisch intensives Bildkonzentrat. Kaum ein anderes Medium verfügt über einen derart einfachen kostengünstigen Zugriff, kurze Wege der Realisation, absolute Imaginationsfreiheit und uneingeschränkt selbstbestimmten Aktionsradius.
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Prof. Gunter Reski
T
Geleitsstraße, Raum 303
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Xenia Lesniewski
Funktion
Künstlerische Mitarbeiterin
T +49 (0)69.800 59-302
Geleitsstraße
Promotionen
Alumni
Ellen Wagner
»… vorbehaltlich etwaiger Änderungen …«
Über nicht-endgültiges Arbeiten in der zeitgenössischen Kunst
Betreuende: Prof. Dr. Christian Janecke, Prof. Gunter Reski
Informationen zur Promotion
Ausstellungen
Kalender
19. Februar 2015 bis 5. Dezember 2024Kochdialog
bis 29. FebruarMalereiplusminusdurchmalFotografie
bis 5. JuliRefugium. Fieldstudies without fields
bis 29. AugustHfG-Interventionen
bis 12. JuliVortrag Tim Berresheim
19:00 Uhr, Isenburger Schloss, linke KapelleErstsemesterpräsentationen
HauptgebäudeNews
HfG-Alumnus Jonas Fahrenberger auf Art Cologne
Der HfG-Alumnus Jonas Fahrenberger, der von der Galerie Nagel Draxler vertreten wird, bespielt auf der Art Cologne (16.-19. November 2023) eine Förderkoje der »New Positions«.
Kunststudentinnen und Kunststudenten stellen aus
Vom 17. April bis 17. Mai 2015 bespielen wieder Studierende der 24 deutschen Kunsthochschulen die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Die HfG Offenbach ist mit Marcel Engelmann und Carolin Liebl & Nicolas Schmid-Pfähler vertreten.
Ausstellungsprojekt Wallust
Studierende des Lehrgebiets Malerei der HfG Offenbach und der Weißensee Kunsthochschule Berlin zeigen vom 23. Januar bis 8. Februar 2015 in der Kunsthalle am Hamburger Platz in Berlin Arbeiten, die sich mit dem Phänomen der Wand auseinandersetzen.
Die neue Hesslichkeit
Studierende des Lehrgebiets Malerei der HfG stellen im Palais für aktuelle Kunst in Glückstadt aus.