Diamantenakademie: Julian Röder
Julian Röder im Gespräch mit HfG-Philosophieprofessorin Juliane Rebentisch
Julian Röder zeigt in der Ausstellung Postvandalism als Projektion Fotografien seines Bildzyklus The Summits.
Die Werkserie The Summits entstand zwischen 2001 und 2008, als Julian Röder zu den Protesten rund um die jährlichen Treffen der G8-Staaten reiste. Seine Fotografien zeigen Rauchwolken, Demonstrant_innen, die sich zusammenfinden, die weglaufen, die Pause machen, die sich ins Gras legen und die wieder aufstehen, die da sind, die Randale machen. Röder zeigt die protestierende Masse in ihren verschiedenen Wesenszuständen. Mit The Summits hat Julian Röder einen Bilderkanon für die Protestbewegungen zu Beginn das 21. Jahrhunderts geschaffen. Für ihn bedeuteten diese Aufnahmen den Beginn einer intensiven fotografischen Auseinandersetzung mit dem Zusammenspiel von Macht und Ökonomie, die er in seinen nachfolgenden Serien fortgeführt hat.
Julian Röder geboren 1981 in Erfurt, aufgewachsen in Berlin. Nach einer Ausbildung zum Fotografen bei der Agentur Ostkreuz studierte er Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. 2001-2008 fotografierte er in The Summits die Proteste vor den Sicherheitszonen von Staatsgipfeln. Im Arabischen Frühling reiste Röder 2011 nach Abu Dhabi um die größte Waffenmesse im Nahen Osten zu zeigen und 2012/13 widmete er sich in Mission and Task der hochtechnologisierten Überwachung der EU Aussengrenzen. (https://www.instagram.com/julianroeder/)
Juliane Rebentisch ist Professorin für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. Sie ist Mitglied des Kollegiums am Frankfurter Institut für Sozialforschung und Regular Visiting Professor am German Department der Princeton University. Sie war Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik (2015-2018) und Vizepräsidentin der Hochschule für Gestaltung in Offenbach (2014-2020). Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg (2017). Arbeitsschwerpunkte: Ästhetik, Ethik, politische Philosophie. Bücher u.a.: Ästhetik der Installation (Suhrkamp 2003), Die Kunst der Freiheit. Zur Dialektik demokratischer Existenz (Suhrkamp 2012), Theorien der Gegenwartskunst zur Einführung (Junius 2013), Der Streit um Pluralität. Auseinandersetzungen mit Hannah Arendt (Suhrkamp 2022; das Buch war in der Kategorie Sachbuch/Essayistik nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse).
Die Projekte der DIAMANTENAKADEMIE werden gefördert durch das Hessische Wirtschaftsministerium.
23. März 2023, 19 Uhr
DO! DIAMANT OFFENBACH / Museum Of Urban Culture
Frankfurter Straße 8, 63065 Offenbach