Künstlerin, Musikerin, Labelbetreiberin, Netzwerkerin – alles über Gudrun Gut detailliert aufzuführen, würde vielleicht biblische Ausmaße erreichen. Als Aktivistin der alternativen Berliner Kunst- und Musikszene seit den späten 1970ern, war Gudrun zunächst in Bands und Formationen wie DIN A Testbild, den Einstürzenden Neubauten, Mania D. und Malaria!, unter anderem mit Blixa Bargeld und Liaisons Dangereuses Mitglied Beate Bartel im Umfeld der Genialen Dilletanten aktiv. Vom DIY des Punk und No Wave geprägt, spielte sie in den 1980ern mit ihrer Band Matador u.a. auf der documenta 7, experimentierte mit Sounds, Visuals, MIDI und Sampling, gründete ihr erstes Label Moabit Musik, bevor sie in den 1990ern mit dem Spoken Word Projekt Miasma reüssierte, und Hörspiele u.a. mit Heiner Müller realisierte. Mit ihrem Partner Thomas Fehlmann und weiteren Mitstreiter_innen auch als Kollektiv, feierte Gudrun Gut zahlreiche Oceanclub-Abende im Tresor, dem WMF und rund um den Erdball, produzierte über 600 gleichnamige Radioshows in Berlin hindurch in die 2000er. Auf ihrem zweiten Label Monika Enterprise spannte Gudrun Gut über die 2000er Jahre hinaus weite Netzwerke über die von ihr mitgeprägte Berliner Clubkultur hinaus, releaste zahlreiche Elektronikpop-Perlen von Musiker_innen und reiste mit ihrem Kollektiv Monika Werkstatt im Konzert- und Workshopformat u.a. für das Goethe Institut durch die Welt.

Warum Jungs immer Mädchen erzählen, was richtig und was falsch ist, wie politisch und unkonventionell Musik und Kunst sein können, und wie frau es schafft, sich über mehrere Jahrzehnte und musikalische Subkulturen hinweg zu perpetuieren, werden wir in einem lockeren Gespräch mit Gudrun Gut erfahren.

Im Anschluss zur Robert Johnson Theorie: Lifesaver Saturday: Dj Tennis, Danny Daze