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Der unter der Federführung der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach beim LOEWE-Landesprogramm (Förderlinie Schwerpunkt) eingereichte Antrag »Infrastruktur – Design – Gesellschaft. Designforschung in Mobilitätssystemen zur Entwicklung multimodaler, umweltfreundlicher Mobilität im Ballungsraum Rhein-Main« hat eine Zusage erhalten. Kooperationspartner sind die Frankfurt University of Applied Sciences, die Technische Universität Darmstadt und die Goethe-Universität, sowie als assoziierte Kooperationspartner das House of Logistics und Mobility, der Rhein-Main-Verkehrsverbund und die ivm GmbH (Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain).
Damit wurde die HfG Offenbach bereits das zweite Mal für das Forschungsförderungsprogramm LOEWE ausgewählt. Zugleich ist es das erste Mal, dass eine Kunsthochschule federführend in einem Schwerpunkt in der Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz ist.
Durch die Fördersumme von 3.594.476 EUR für die Förderlinie Schwerpunkt können die beteiligten Hochschulen und Kooperationspartner in der Laufzeit von vier Jahren
(1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2021) ein wichtiges Forschungsvorhaben umsetzen, das sich mit der zukünftigen Mobilität in Ballungsräumen, hier insbesondere der Rhein-Main-Region, beschäftigt. Es sollen designorientierte Lösungsansätze entwickelt werden, die multimodales, also unterschiedliche Verkehrsträger nutzendes, umweltfreundliches Mobilitätsverhalten fördern sollen. Dies wird vor allem dadurch möglich, dass digitale Vernetzungsmöglichkeiten durch Smartphones rasant zunehmen.
Die digitalen Angebote verknüpfen sich zunehmend mit analogen Räumen, gerade auch angesichts wachsender Mobilität. Mit wachsenden kooperativen Nutzungen (Sharing), neuen Antrieben und Fortbewegungsmitteln, wie Elektromobilität oder autonomer Systeme im ÖPNV und zukünftig auch im Individualverkehr, verändert sich unsere Mobilität. Die Designforschung konzentriert sich wesentlich auf die emotionalen Faktoren bei der Nutzung von Mobilitätsangeboten mit dem Ziel, die Einstellungen und Verhaltensweisen von Nutzer_innen positiv zu beeinflussen. Grundlegend dafür ist eine Forschung zu den Aufgaben des Designs bei der Gestaltung emotionaler und kontextbezogener Qualitäten von Mobilitätsräumen zur Förderung multimodalen, umweltfreundlichen Mobilitätsverhaltens. Die nutzerorientierte Denkweise im Sinne einer partizipativen Technik- und Angebotsgestaltung ist neu und erfordert die Entwicklung sowohl spezifischer als auch mobilitätsorientierter Designmethoden.
»Die Anschubfinanzierung des Forschungsförderungsprogramms LOEWE ermöglicht der HfG Offenbach und ihren Kooperationspartnern eine Schwerpunktbildung, die nicht nur zur Profilierung der beteiligten Institutionen beiträgt, sondern auch eine intensivere Vernetzung von Wissenschaft, außeruniversitärer Forschung und Wirtschaft erleichtert. Es ist ein Durchbruch für die Kunsthochschulen, die bisher an der Landesoffensive nicht in diesem Maße partizipieren konnten und eine Stärkung des Hochschulstandorts in Offenbach.«, so Prof. Bernd Kracke, Präsident der HfG Offenbach.
Mit Geschäftsstelle an der HfG soll ein Forschungsverbund aufgebaut werden, der eine systemorientierte Gestaltung zur Vermittlung innovativer Mobilitätskonzepte entwickelt und sich u.a. der grundlegenden Forschung zu den Aufgaben des Designs bei der Gestaltung von Mobilitätsstrukturen und dem Design der Verkehrsinfrastruktur vor Ort widmet. Eine Vernetzung zu Forschungs- und Bildungseinrichtungen in der Region mit Akteur_innen aus der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft und der Politik soll stattfinden sowie ein internationales Zentrum für Mobilitätsdesign (ZMD) aufgebaut werden. Zudem ermöglicht die Förderung die Etablierung einer zusätzlichen Professur für Interface-Gestaltung mit zentraler Bedeutung für eine integrierte Gestaltung an der Schnittstelle von analogem und digitalem Raum.
07.07.17
Beteiligte Wissenschaftler_innen
Prof. Dr. Kai Vöckler, Hochschule für Gestaltung Offenbach, Sprecher
Prof. Peter Eckart, Hochschule für Gestaltung Offenbach
Prof. Dr.-Ing. Petra Schäfer, Frankfurt University of Applied Sciences
Prof. Dr. Martin Lanzendorf, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Jun.-Prof. Dr.-Ing. Martin Knöll, Technische Universität Darmstadt
Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz, Technische Universität Darmstadt
Assoziierte Forscher_innen
Prof. Dr.-Ing. Josef Becker, Frankfurt University of Applied Sciences
Prof. Dr.-Ing. Annette Rudolph-Cleff, Technische Universität Darmstadt
Dr.-Ing. Stefan Göbel, Technische Universität Darmstadt