Medientheorie

Medien meinen mehr als Fotografie, Film, Fernsehen oder Internet. Sie sind nicht einfach technische Artefakte, die man in der Welt als distinkte und stabile Klassen von Objekten vorfindet, vielmehr kann Verschiedenes in die Position der Mitte, des Mittels und des Dazwischen rücken. Viel grundlegender und vielgestaltiger sind Medien Weisen und Operationen der Relationierung und Vermittlung, des Trennens und Verbindens. Sie prägen unsere Wahrnehmungs-, Handlungs- und Denkweisen; konstituieren, unterstützen oder erzwingen historisch spezifische Subjektivierungs- und Individuationsformen; und sind an hybriden Kollektivierungspraktiken aus Menschlichem und Nicht-Menschlichem beteiligt.

Die Professur Medientheorie an der HfG Offenbach vertritt dabei einen operativ-prozessualen Begriff des Medialen. Von Interesse ist, welche Operationen für unterschiedliche mediale Konstellationen charakteristisch sind und welche Prozesse medial ermöglicht oder ausgeschlossen werden. Dies entspricht einer Umstellung von der Logik der Substanzen auf das Denken in Relationen, Prozessen und materiellen Praktiken. Statt der Zeichnung steht der Vorgang des Zeichnens im Vordergrund, statt der Schrift die Prozesse des Schreibens; statt von der Fotografie zu sprechen, gilt es, die Gesten des Fotografierens zu adressieren. Die Affinität für Praktiken, materielle Prozesse und Weisen der medialen Vermittlung und Verfertigung prädestiniert diesen Medienbegriff auch für die Auseinandersetzung mit der künstlerischen und gestalterischen Praxis.

Der Fokus auf mediale Operationen schließt aber nicht aus, die Stabilisierungen derartiger Prozesse in Dispositiven und Assemblagen zu berücksichtigen. Die medialen Operationen finden in konkreten soziokulturellen, politischen und ökonomischen Konstellationen statt und gestalten diese mit. Weder Ressourcen, Zugangs- oder Handlungsoptionen noch Einfluss sind in Medienanordnungen gleich verteilt, was die Aufmerksamkeit für die medial mitbedingten Asymmetrien, Hierarchien oder Ausschlüsse erfordert. Aus diesem Grund muss die Frage nach medialen Prozessen und Operationen auch Macht- und Agency-Analysen einschließen.  

Kalender

9. Februar 2015 bis 25. Juli 2024
25 Juli 2024 Donnerstag

Artificial Stupidity: International Conference

bis 26. Juli Hauptgebäude, Raum 101
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16 Mai 2023 Dienstag
Kono schrein  kemeni  ehem  franzoesischer sudan  mission dakar djibouti  1931  rechts michel leiris
13 Januar 2023 Freitag
Stefanieposavec
26 Mai 2021 Mittwoch
Verbrannte orte h
18 Juni 2019 Dienstag
Goldt cmyk
23 November 2016 Mittwoch

Vom Verhältnis der Fotografie zur Geschichte

19:00 Uhr, Isenburger Schloss, linke Kapelle
Fotogeschichte 01
6 November 2015 Freitag

Deleuze (wieder) sehen

bis 15. November
Deleuze kombianimation neu
23 Juni 2015 Dienstag

Oliver Klimpel Drawing on Thin Air

20:00 Uhr, Isenburger Schloss, rechte Kapelle
Klimpel flyer 2
16 Juni 2015 Dienstag

SM. Kino und Klinik: »Venus im Pelz«

20:00 Uhr, Isenburger Schloss, rechte Kapelle
Sm kino und klinik rz x3
2 Juni 2015 Dienstag

SM. Kino und Klinik: »Eva«

20:00 Uhr, Isenburger Schloss, rechte Kapelle
Sm kino und klinik rz x3
19 Mai 2015 Dienstag

SM. Kino und Klinik: »Der Blaue Engel«

20:00 Uhr, Isenburger Schloss, rechte Kapelle
Sm kino und klinik rz x3
9 Februar 2015 Montag

Vortrag Peter Bitzer

18:30 Uhr, Isenburger Schloss, rechte Kapelle
Flyer marcries laif rz vorderseite

News

Bild moskatova
vor 1 Jahr

Neuberufung: Olga Moskatova wird Professorin für Medientheorie

Zum Wintersemester 2023/24 ist Olga Moskatova auf die Professur Medientheorie im Fachbereich Kunst an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach berufen worden.